Sicherheitstraining 2009

Mit „Action pur“ lässt sich der Besuch im Ausbildungszentrum Schiffssicherung der Marine in Neustadt / Holstein am treffendsten beschreiben. Was der Yachtclub Gütersloh dort zu sehen bekam und am eigenen Leib erleben konnte, war durchaus beeindruckend und im wahrsten Sinne des Wortes eine heiße oder auch nasse Angelegenheit.

Der Ausbildungsleiter, Kapitänleutnant a.D. Otto Stoehr, nahm die Teilnehmer/innen des Yachtclub Gütersloh im Ausbildungszentrum in Neustadt in Empfang. Gelegen in der landschaftlich reizvollen Lübecker Bucht, auf der Wieksberghalbinsel, ist der Standort ein ideales Übungsgebiet für die Marine. „Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für die Schadensabwehr und Rettungsausbildung“, sagt Kapitänleutnant a.D. Otto Stoehr, in seiner Einleitung an die teilnehmenden Frauen und Männer. Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, davon können sich die Teilnehmenden des Yachtclub Gütersloh kurz darauf hautnah ein Bild machen.

Es geht zunächst zur Leckabwehr. Folgendes Szenario spielt sich ab: Der Schiffsrumpf ist an vielen Stellen Leck geschlagen. Wasser flutet die Kabine. Für die diversen Gruppen kommt es auf jede Sekunde an. Mit mehr und weniger gekonnten Griffen werden die vielen Lecke „gestopft“, bevor die Übungskabine komplett geflutet ist. Ziel der Übung ist es, die Mannschaften zu befähigen, im Ernstfall richtig zu handeln, die Rettungsmittel korrekt zu bedienen und so das Überleben zu sichern. „Das richtige Vorgehen wird geübt, damit in einer Stresssituation jeder Handgriff sitzt“, erklärt der Übungsleiter.

Das gleiche Prinzip gilt bei der Brandbekämpfung, einer Disziplin der Schadensabwehr. Wegen des hohen Technikanteils und der unzähligen Kabel ist die Brandgefahr auf modernen Booten und Schiffen sehr hoch.
In einer Brandhalle werden Löscheinsätze realitätsgetreu geübt. Benzin oder synthetische Stoffe werden in Brand gesetzt und mit Wasser, Schaum oder Pulver gelöscht. Hier kommt es vor allem auf Schnelligkeit an. Nur wenn es gelingt, einen Brand im Entstehen zu löschen, kann Schlimmeres verhindert werden.

Am nächsten Tag folgen die Rettungsübungen und die Pyrotechnik. Im geheizten Schwimmbad bei Temperaturen von 30 Grad werden Rettungsübungen vor- und durchgeführt. Es kostet schon einigen Mut aus 4,50 m Höhe in die Wellen zu springen und anschließend mit aufgeblasener Schwimmweste in die Rettungsinseln zu steigen und sich „durchschaukeln“ zu lassen. Auch die Rettung Einzelner aus der „Insel“ oder auch aus dem „Wellen schlagenden Wasser“ ist beeindruckend. Bedeutend ist es auch, mit den eigenen Schwimmwesten ins Wasser zu springen und zu hoffen, dass sie sich öffnen und uns, sollten wir besinnungslos sein, auf den Rücken zu drehen. Auch hier ist Ziel der Übung uns Segler zu befähigen im Ernstfall richtig zu handeln.

Bei der Demonstration und den Übungen mit den Pyromitteln ist es weniger spektakulär, aber dennoch ebenso effektvoll zugegangen.

Auch ist nicht zu vergessen, dass das „Drumherum“ allen gefallen hat. Das Essen, die Bedienung durch die mehr als liebenswürdigen Soldaten und die gute, wenn auch spartanische Unterbringung.

Die Teilnehmer/innen des Yachtclub Gütersloh zeigen sich von den Übungen in Neustadt beeindruckt, betonten die Wichtigkeit dieser soliden Übungen und danken den Veranstaltern.